Teil 1: Sand und Hitze von Botswana nach Namibia

Ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen, aber an unserem letzten Ruhetag in Windhoek hatte ich tatsächlich einiges zu tun….dazu später!

Stage 59: Maun bis Bush Camp, 155 km, 181 hm

Die Strecke ist flach, mit Rückenwind….besser geht es eigentlich nicht. Ich komme schon am frühen Nachmittag in unseren LETZTEN Bush Camp an. Falls ich es noch nicht gesagt habe, Bush Camps sind Campingplätze ohne Infrastruktur, alles sehr einfach und wir sind froh, dass dies unser Letztes ist :-) 

Stage 60: Bush Camp bis Ghanzi, 143 km, 257 hm

Wieder ein flacher Tag mit Rückenwind, das ist super, weil die Gegend nicht besonders abwechslungsreich ist. Ich radle abwechselnd mit verschiedenen Leuten, was die Sache etwas abwechslungsreicher macht.

Leider habe ich seit Tagen eine wunde Stelle an meinem Allerwertesten, die in der Hitze und bei der ständigen Beanspruchung nicht besser wird. Unsere Medizinerin rät für mir ein paar Tage ein Antibiotikum zu nehmen…OK!!!

Stage 61: Ghanzi bis Buitenpos (Grenze zu Namibia), 217 km, 330 hm

Heute ist einer der längsten Tage unserer Tour und der letzte Tag in Botswana. Richard (ein Mitradler aus Dijon) und ich haben uns entschlossen zusammen zu fahren, da der Wind aus allen Richtungen kommt, insbesondere von vorn :-(  

Heute ist tatsächlich alles geboten: Wind aus allen Richtungen, Hitze, Gewitter verbunden mit drastischem Temperaturgefälle….Windschattenfahren ist tatsächlich „erholsam“.

Wir kommen sehr gut voran und auch die Formalitäten an der Grenze zu Namibia sind ziemlich einfach. Leider erwartet mich heute Abend eine böse Überraschung: Schon seit einigen Tagen/Wochen habe ich Probleme mit meinen Zeltstangen und musste jegliche Art von „Reparatur“ einsetzen.

Heute ging nichts mehr! Die Stangen hielten nicht mehr, ich hatte kein Haus!!! Zum Glück konnte ich für die Nacht ein Zimmer buchen, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich die nächsten Nächte verbringen sollte.

Stage 62: Buitenpos bis Gobabis, 119 km, 370 hm

Heute ist die erste Tour in Namibia, wir haben viel Seiten- und Gegenwind. Ich radle wieder mit Richard, am Nachmittag kommt Margot noch hinzu und als 3er Peleton kommen wir ganz gut voran. Der erste Tag in einem neuen Land ist immer mit „Geld abheben“ und „SIM Karte kaufen“ verbunden.

Zum Glück finden wir sehr schnell einen funktionierenden ATM Automaten, aber die SIM Karte muss bis Windhoek warten. Im Camp angekommen, bastelt Andre an meine Zeltstangen und Bruce bietet mir sein Zelt an, da er in einem Zimmer übernachtet. Ich habe wirklich sehr nette und hilfsbereite Mitradler!!!

Der nächste Tag ist ein „Reisetag“, d.h. wir werden mit dem Bus von Gobabis nach Windhoek transportiert, weil das hohe Verkehrsaufkommen zu wenig Platz für Radfahrer zuläßt, Namibia ist ganz klar kein „Fahrradland“. 

Ruhetag in Windhoek

Ich hatte Kontakt zu meinem Freund Martin aufgenommen, der in Windhoek wohnt. Er ist leider gerade selbst unterwegs, aber er kann mir Fahrradläden und Outdoor Läden empfehlen. Martin hat mir übrigens auch die beiden Organisationen Quebeka und Cheshire Home empfohlen, für die ich Spenden sammle!!!

Heute habe ich echt viel zu tun: Eine SIM Karte zu erstehen dauert ca. 2 Stunden (immer tauchen VIELE von uns gleichzeitig auf :-)). Heute müssen auch die Reifen gewechselt werden, da wir in Namibia vor allem auf Gravel-/Dirtroads fahren.

Dann muss ich ein neues Zelt finden, weil ich eine zuverlässige Behausung brauche. Außerdem will ich mich abends mit Iris, Martin‘s Frau, treffen. Mit Hilfe eines jungen Taxifahrers komme ich gut durch den Tag und alles klappt hervorragend. Abends freue ich mich Iris kennenzulernen, wir treffen uns in unserem Camp, das einem „fast deutschen Biergarten“ hat und ich lerne einiges über das Leben in Windhoek.

Überhaupt ist die „deutsche Geschichte“ in Namibia nicht zu übersehen. Außerdem ist das Land SEHR dünn besiedelt und unterscheidet sich somit drastisch von den anderen Ländern, die wir gesehen haben.

Stage 63: Windhoek bis Weissenfels Camp, 123 km, 1313 hm

Wir verlassen Windhoek und nach ca. 30 km befinden wir uns auf einer Gravelstrecke in einer wunderschönen Umgebung. Ich genieße das Radeln auf nicht-asphaltierten Straßen, allerdings wird es nachmittags sehr heiss und die paar Autos, die hier fahren, wirbeln eine Menge Staub auf.

Das Radeln unter diesen Bedingungen ist nicht ganz einfach, ein paar Mitradler sind nur Asphalt gewohnt und abends geben unsere Techniker eine kurze Intro über das „off-road-radeln“, was sehr hilfreich ist.

Stage 64: Weissenfels Camp bis Solitaire, 123 km, 651 hm

Heute ist die Strecke sehr hart, Sand, „Washboard“ (was so viel wie Wellblech quer zur Strasse bedeutet; die Wellen sind zwischen 5-20 cm hoch und im Abstand von 10-30 cm, einfach grauenvoll!!!), dazumischen viel Sand und dann noch die Hitze …aber die Gegend ist sehr schöne und beim Mittagessen genießen wir eine wunderschöne Aussicht.

Danach geht es steil bergabwärts und ich komme sehr müde in unserem Camp an. Mein neues Zelt ist hervorragend, schnell auf- und abgebaut, gute Lüftung, hervorragende Größe. Ich weiß allerdings nicht, wie es im Regen sein wird, aber für die nächsten Tage brauche ich mir deswegen keine Sorgen zu machen.

Stage 65: Solitaire bis Sesriem, 83 km, 285 hm

Die heutige Strecke ähnelt der von gestern, der Morgen ist wunderschön, dann kommt die Hitze. Heute haben wir zum Glück nur eine kurze Strecke und die letzen 10 km sind sogar asphaltiert.